Freitag, 4. April 2014, Ice Arena Letnany, Prag

Neuer Tag, neues Glück. Nach den beiden Niederlagen am ersten Turniertag, meinte es der Turnierkalender gut mit den Jungflieger. Ihr drittes Spiel ist erst um 16:30 angesetzt, was dem Team und den mitgereisten Fans einen wunderschönen Frühlingstag mit einer Besichtigung der eindrücklichen Altstadt von Prag ermöglichte.

Von den am Vortag nach 2 Spielen über die volle Distanz angeschlagenen Spieler konnten heute – mit Ausnahme von Scott Halberstatt – bereits wieder alle mittun. Scott wird jedoch wegen einer schmerzhaften Schulterverletzung leider nicht mehr ins Turnier eingreifen können. Gute Besserung auf diesem Weg Scott!

Der heutige Gegner ist der Deutsche Vertreter aus Chemnitz über den wir noch nicht so richtig Beschied wussten, wie dieses Team einzuschätzen ist, da es gegen die ZSC Lions hoch verloren hatte aber dann knapp das Team der Okanagan Hockey School/Academy Europe geschlagen hatten.

Die Klotener legen von Beginn an los wie die Feuerwehr und kommen im Minutentakt zu besten Torchancen die sie aber leider alle auslassen. Die Sachsen aus Chemnitz zeigen derweil, dass sie durchaus Eishockeyspielen können, haben einige gross gewachsene Spieler die es trefflich verstehen ihren Körper schmerzhaft für ihren Gegner einzusetzen. Es entwickelt sich ein hochklassiges Spiel zweier Mannschaften die bis in die Zehenspitzen motiviert und wild entschlossen sind, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Die Klotener gehen im ersten Drittel absolut verdient mit 1:0 in Führung. Alle bisherigen Chancen der Sachsen werden in letzter Instanz von einem Andrin im Tor der Flyers zunichte gemacht. Das Spielsystem der Chemnitzer ist von hoher Güte, die Passgenauigkeit akkurat und vor allem ihr Poweplay eine Augenweide, selten hat man an diesem Turnier ein derart druckvolles Überzahlspiel wie demjenigen der Deutschen gesehen, Respekt! Doch nicht im Powerplay gelingt den Chemnitzer ihr Ausgleichstor, sondern mit einem Spielzug der Marke Arno Del Curto entwischt ihr Stürmer mit einem langen Pass aus der eigenen Verteidigungszone lanciert und schiesst vor den Augen der verdutzten Klotener Defensive trocken zum 1:1 ein.

Was einmal klappt, könnte ja auch ein zweites Mal gut gehen und mit einer Kopie des Ausgleichstreffer gehen die Sachsen gar mit einer 2:1 Führung in die erste Drittelspause. Nichts dazugelernt ist man versucht zu denken 😉

Doch die Flieger lassen sich ob dem Rückstand nicht beirren und schliessen einen Angriff kurz nach Anpfiff zum 2. Drittel den erneuten Ausgleich zum 2:2. Die Chancenauswertung bei den Jungflieger ist weiterhin sehr bescheiden und Aufwand und Ertrag klaffen weit auseinander. Derweil die Sachsen mit ihrem Powerplay und auch aus dem Spiel in Vollbesetzung immer brandgefährlich bleiben. Andrin muss einige Breaks entschärfen. Die Deutschen legen sogar noch einen obendrauf und zeigen auch in Unterzahl, dass mit einem einzigen langen Pass auf ihren hoch stehenden Stürmer und einem knochentrockene, bestens platzierten Schuss auch im Boxplay ein Tor gelingen kann. Nun sind die Flieger mächtig gefordert und sie nehmen die Herausforderung an. Sie zeigen eine beherzte Mannschaftsleistung, gleichen zuerst den Rückstand aus und gehen mit weniger als einer Minute auf der Uhr im letzten Drittel verdient mit 4:3 in Führung. Diese bringen sie dann souverän über die Zeit und realisieren somit ihren ersten Sieg in diesem Turnier. Well done and well deserved Boyz!

Doch der Tag ist noch lange nicht vorbei. Spiel 2 des KHL Western Conference Finals zwischen HC Lev Praha und Lokomotiv Jaroslavl steht noch auf dem Programm. Wir haben tolle Sitzplätze in der traumhaft schön wie auch grossen O2 Arena in Prag ergattern können. Uns wird ein Eishockeyspiel von grosser Klasse in einer fantastischen Atmosphäre geboten das uns alle sehr beeindruckt. Auf diesem Spielniveau befindet sich die KHL mit der NHL absolut auf Augenhöhe. Die Lokalmatadoren von Lev  Praha gewinnen ein packendes Spiel mit 2:1 und liegen mit 2 Siegen in der Serie in Führung.

Mit sportlichen Grüssen aus Prag

Jo