Samstag, 7. September 20013, PostFinance Arena Bern, Spielbeginn 14:00

Nach dem Auftritt des SC Bern am Heimturnier der Kloten Flyers von vergangenem Wochenende ist klar, dass die Mutzen ein gefährlicher Gegner sind und mit viel Selbstvertrauen in das erste Meisterschaftsspiel der neuen Saison vor heimischem Publikum  auftreten werden. Und genau so kommt es. Die Berner machen höllisch Druck, überbrücken die neutrale Zone mit viel Tempo und präzisem Passspiel und schnüren mit ihrem überlegenen Spielaufbau die Flieger Minuten lang in ihrem eigenen Drittel ein. Die Abwehr ist permanent unter Druck, den die Hauptstädter ziehen ein konsequentes Forechecking mit 2, machmal gar mit 3 Spieler auf. Unser Spielaufbau wird damit empfindlich gestört und die Flughafenstädter  werden im ersten Drittel in ihrer eigenen Zone gehalten und mit Schüssen nur so eingedeckt. Dem Spielverlauf entsprechend schiesst Bern das erste Tor in der 10 Minute des ersten Drittels. Die Jungflieger zeigen sofort eine Reaktion und können zum ersten Mal im Spiel offensive Akzente setzen und ihrerseits die Berner in deren eigenen Zone beschäftigen. Ein Tor gelingt den Flyers in dieser kurzen Druckphase aber nicht. Danach powert wieder der SC Bern. Kurz vor Schluss des ersten Drittels nutzen die Flyers eine seltene Unachtsamkeit in der Berner Verteidigung und schiessen überraschend den Ausgleich. Zur ersten Drittelspause steht es 1:1 was aus der Sicht der Berner zu wenig und aus aus Sicht der Klotener eher schmeichelhaft ist.

Das 2. Drittel beginnt mit einem Paukenschlag der Klotener. Die Flyers nutzen das erste Powerplay bereits nach 10 Sekunden zur erstmalige Führung. Danach geht es in gewohnter Manier weiter. Der SC Bern powert und drängt uns ein ums andere mal in unser eigens Drittel zurück, doch unsere Abwehr steht und der Goalie hält seinen Kasten rein. Das 1:3 wird wegen Offside aberkannt, eine strittige Szene, denn unser Stürmer dringt zwar rückwärts ins gegnerische Drittel ein, kontrolliert dabei aber die Scheibe. Die einzige Szene der ansonsten souverän pfeifenden Schiris die man auch anders hätten auslegen können. Doch sind wir ehrlich, eine 1:3 Führung zu diesem Zeitpunkt und gegen den Spielverlauf wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. Das Spiel wird härter und der Körpereinsatz grösser, aber stets im Rahmen des erlaubten und nicht unfair. Man reibt sich auf den Zuschauerrängen etwas verwundert die Augen. Die Flyers haben sich gefangen und führen nach dem 2. Drittel etwas überraschend mit 1:2.

Doch es kommt noch besser. Die Flieger gehen in der 42. Minute nach einem sehenswerten Spielzug gar mit 1:3 in Führung. Bricht das dem Berner Bär das Genick? Nein, der SCB reiht Angriffswelle an Angriffswelle und stemmt sich mit Vehemenz gegen die drohende Heimniederlage. Innerhalb von 3 Minuten gleichen sie das Spiel zum 3:3 aus. Unsere Abwehrreihen stehen unter permanenten Druck, eigene Entlastungsangriffe sind eine Seltenheit. Das 3. Drittel ist eine wahre Abwehrschlacht. Und unsere  Kräfte schwinden zunehmend und die Berner sind dem Siegestreffer näher als wir. Kurz vor Ende des letzten Drittels bekommen nehmen die ansonsten sehr diszipliniert spielenden Berner 2 kleine Strafen und die Flieger kommen während rund 1 Minute zu einer doppelten Überzahl die sie aber nicht nutzen können. Es kommt zur Verlängerung die der SCB zudem noch in Unterzahl beginnen muss, sie überstehen diese kritische Phase aber unbeschadet. Unsere Tanks sind leer und so kommt es wie es kommen muss. Die Berner sind sehr entschlossen in der Verlängerung und kommen schliesslich – nicht unverdient – zum Siegestreffer.

Mit beeindruckender Effizienz und einer grossartigen Abwehrleistung sichern sich die Klotener bei einem starken Gegner immerhin den ersten Auswärtspunkt der noch jungen Saison. Die Berner gehen verdient als Sieger vom Eis und die Flyers müssen die Köpfe keinesfalls hängen lassen. Well done Boyz!

Mit sportlichen Grüssen aus der der PostFinance Arena in Bern
Jo