Sonntag, 10. November 2013, Spielbeginn 13:00, Tremosna

Das dritte Spiel innerhalb von drei Tagen wird hart werde, das war wohl allen klar die die ersten beiden von höchster Intensität geprägten Spielen der beiden Nationalmannschaften gesehen hatte. Bis zum letzten Spiel dieser Triplette zwischen den beiden Eishockey Nationen waren es stehts sehr enge Spiele und keine Mannschaft konnte bisher mit mehr als einem Tor in Führung gehen. Hatte das Gesetz der Serie auch heute Bestand?

Zu Beginn des ersten Drittels gaben die Tschechen den Tarif ohne irgend welches Vorgeplänkel gleich unmissverständlich durch. Wie ein Tsunami brachen die völlig entfesselten Tschechen über die Eisgenossen herein. Die Gastgeber reduzierten das Spielgeschehen auf die gegnerische Verteidigungszone. Und in der 2. Spielminute konnten sie folgerichtig bereits ihren ersten Treffer verbuchen. Ein satter Hocheckschuss über die Stockhand unseres Torhüters fand seinen Weg ins Tor. So früh war bisher noch keines der Teams in Führung gegangen. Und weiter ging es in diesem Tempo. Noch hielt die Eidgenössische Festung, aber die Mannschaft konnte sich kaum aus ihrem eigenen Drittel befreien. An einem gepflegten Spielaufbau war ob des derat massiven Forecheckings der Tschechen nicht zu denken. Aus dem Nichts wäre den Schweizern doch noch beinahe der Ausgleich geglückt, doch der heimatlose Puck kullerte nur auf und leider nicht über die Torlinie. Wie gerufen kam dann endlich auch das erste Überzahl Spiel der Schweizer nach einer kleinen Strafe der Tschechen. Doch der Gastgeber hatte sich offensichtlich nach der gestrigen Niederlage einiges vorgenommen und stürmte auch in Unterzahl forsch und zielstrebig auf das Schweizer Tor und holte in Unterzahl gar einen Penalty heraus. Doch Matteo Ritz entschärfte die drohende zwei Tore Führung souverän. Mit dem 1:0 Rückstand zur ersten Drittelspause waren die Schweizer noch gut bedient.

Das 2. Drittel war eine Kopie des ersten. Dauerdruck und hartes – aber stehts faires – Körperspiel der Tschechen. Die wenigen Entlastungsangriffe wurden in der Regel durch die Gastgeber schon in ihrer Entstehung entschärft. Zuerst ein Tschechisches Break mit einem plazierten Schluss und dann nach einem mit viel Selbstvertrauen vorgetragenen Ausflug unseres Torhüters brachten die Tschechen vorentscheidend mit 3:0 in Führung. Dass letzteres Tor grad auch mit dem bereits vor dem Spiel vereinbarten Goaliewechsel zusammenfiel,  war für den tadellos spielenden Matteo Ritz bitter. Mit Andrin Seifert ab Spielmitte im Tor veränderte sich die von den Tschechen dargebotene Lehrstunde in Sachen Tempo Eishockey in keiner Art. Die Schweizer Mannschaft wurde zusehends müder und es schlichen sich Strafen und Unachtsamkeiten aufgrund des schwindenden Energiepegels in unser Spiel ein.

Im letzten Drittel waren die Batterien der Schweizer nun definitiv aufgebraucht. Eine Puckverlust im eigenen Drittel beim Spielaufbau führte zum harten, aber letztendlich diskussionslosen 4:0 der furios auftretenden Tschechen. Dafür konnte sich der Torhüter auszeichnen und  sich wahrlich nicht über fehlende Arbeit beklagen. Er wurde nach Spielende zum Best Player der Schweizer Mannschaft ausgezeichnet. Herzliche Gratulation Andrin!

Was bleibt nach 3 eindrücklichen Spielen zurück? Unsere U16 konnte viele Erfahrungen auf internationalem Parket sammeln. Sie haben viel eingesteckt aber auch ausgeteilt und sich nie unterkriegen lassen. Der Unterschied zwischen den beiden Teams lag am Schluss in der Athletik und der Schnelligkeit. Das gesamte Schweizer Team hat konzentriert und hart gearbeitet in diesen drei Tagen und dabei vieles richtig gemacht. Einige Blessuren und leider auch ein Schlüsselbeinbruch werden noch etwas länger in Erinnerung bleiben. Die mitgereisten Schweizer Eltern und Fans haben tolles, beindruckendes Junioren Eishockey in einem sehr freundlichen Gastgeberland Tschechien erleben dürfen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten und vor allem auch der gesamten Schweizer Delegation!

Mit sportlichen Grüssen und einer Best Player Auszeichnung für meinen Sohn im Gepäck (ja, bin ein wenig stolz ;-)) aus der bitter kalten Eishalle von Tremosna

Jo